.... irgendwann sucht ja jede Hausfrau oder Ehefrau die Socken ab und forscht nach stopfbaren Löchern, lache.
Und ja, ich bin fündig geworden!
Mein Männe "schlappt" ja leider seine Socken immer soweit auf daß man, wenn man genauer hindurchguckt, schon recht gut Zeitung lesen kann!!!!
Spätestens dann ist es Zeit Nadel und Stopfgarn parat zu haben!
Es ist ja noch völlig in Ordnung wenn noch Gewebefäden an Verse oder Zehen zu entdecken sind, dann repariert es sich leichter. Doch wehe das Loch ist ein Loch wo der "dicke Onkel" schon herausfällt!!!!"
Nun ja, einige Userinnen oder User reparieren ja nicht, doch dadurch daß mein Vater Schneider war habe ich schon sehr früh Stopfen und Nähen auch gegen meinen Willen erlernen müssen!!! Prophezeit war Prügelstrafe wenn ich nicht spurte!!!
Heute sage ich: "Danke Papa" daß du nie aufgegeben hast mich etwas in dieser Richtung zu lehren!" Meinem Papa habe ich es nämlich zu verdanken daß ich mit Nadel und Faden genau so gut umgehen kann wie mit Hammer und Meißel, Feilen jedweder Art und auch vor Werkzeugmaschinen keinerlei Angst habe, lache.
Wie es soweit kam erzähle ich euch jetzt: Mein Papa war Schneider und meine Mam war Näherin --- hört sich ähnlich an aber ist nicht vergleichbar...
Die zwei fanden sich aber irgendwann in den Krüppelanstalten von Vollmarstein!
So, und ab hier begann unsere Zukunft und sie war besiegelt, lache.
Durch einen Oberschenkelhalsbruch und miserabler Versorgung und Betreuung behielt mein Papa nach allen Operationen und Behandlungen ein steifes Hüftgelenk zurück! Dazu kam es, daß der Oberschenkelknochen im Hüftgelenk begann "sich auszubreiten"! Hört sich lachhaft an ist aber auf die Dauer der Jahre mit fürchter-lichen Schmerzen verbunden! Einfach beschrieben bedeutet das, daß der Hüftknochen im Hüftgelenk machen konnte was er wollte und es damals aus medizinischer Sicht keinerlei Garantie auf Heilung gab. So "scheuerte" also der Hüftgelenkknochen des Beines mit den Jahren durch das wohl schon angegriffene Hüftgelenk und der Hüfte und das Unheil nahm seinen Lauf!!!!
Irgendwann war das Hüftgelenk meines Vaters total "ausgeleiert" und verursachte Schmerzen ohne Ende! Kein Schritt war mehr möglich ohne daß er vor Pein hätte schreien mögen!!!!
Natürlich blieb diese Tatsache den Ärzten nicht verborgen und durch eine OP wurde die Hüfte meines Vaters soweit versteift daß nur noch eine minimale Bewegung möglich war und der Oberschenkel dadurch an Ort und Stelle gehalten wurde! Jedoch konnte er danach nie wieder normal gehen, stehen oder sitzen... Mädies, das macht keinen Spaß dabei zusehen zu müssen....
Mein Papa konnte sich nicht mehr bewegen wie er es wollte, sondern nur so wie es die eingebaute Hüftprothese es zuließ! Also wurde ich zu seinem "Handlanger"!!!
Mit diesem Moment war meine Kindheit erledigt und vorbei!!!!
Wenn meine Kumpels Räuber und Gendarm spielten mußte ich am Auto die Reifen wechseln, ihm beim Tapezieren und beim Türen-streichen helfen oder im Keller seine Unordnung aufräumen!!! Somit war meine Kinderzeit vorbei!!!! Wenn ich dann anschließend nicht in seinem Sinne alles aufgeräumt hatte gab es auch noch Prügel...und das nicht zu knapp!!! So schwor ich mir Rache, aber auf meine Weise!!!
Doch da war ja auch die Zeit danach!!!
Alle Mädelz aus meinem Freundeskreis brauchten ihren Papa wenn es an die handwerklichen Dinge ging... Ich konnte es auch ohne.... Sollte ich doch eigentlich dankbar für sein...!
Handwerkliche Dinge waren für mich kein Problem eben dadurch daß mich mein Vater immer mit fester Hand auf das wirkliche Leben vorbereitete! Er war der Meinung daß ein Mädel alles können muß was ein Junge von seinem Vater lernt damit es durchs Leben kommt! Natürlich hatte er Recht damit, doch ein pubertierendes Menschenkind muß doch erst Leben erlernen!!!! Davon hatte aber mein Vater totaaaal keine Ahnung!!!! Hinzu kommt daß ich in der Ausbildung zum Werkzeugmacher steckte und mir das auch noch Spaß machte, kicher! Mit der Praxis hatte ich überhaupt keine Probleme, doch mit der Theorie sah das ganz anders aus!!! Mich interessierte nicht warum eine Maschine nicht mehr laufen wollte sondern wie ich sie wieder "gesund" machen konnte! Doch dazu gab es die Maschinenschlosser und die Werkzeugmacher waren immer zu "höherem" geboren.... Leider verstand ich das nie.... Ist irgendwie fast wie Mathematik - verstand ich auch nie bis es eines Tages "Klick" machte, lache.
Im Werkzeugbau gab es hintereinander unterschiedlich zwei Werkzeugmacherarbeitsplätze nebeneinander und etwa zehn Reihen weit. An den Wänden standen die Dreh - und Fräsmaschinen und entlang der Heizung und des Fensters eben die Werkbänke mit den Schraubstöcken. Natürlich kam es vor daß die Kollegen auch die Plätze tauschten und Schlosser mit Drehern, Fräsern oder anderen Metallern zusammenwirkten... Aber irgendwie war das alles egal denn ich hatte immer die ganze Aufmerksamkeit meiner Kollegen ohne daß ich irgendeinen zwiespältigen Hintergrund hätte vermuten können. Zwiespältigkeit war für mich sowieso ein Fremdwort und ich hätte es nicht erklären können!
Aber wie will man mit 14 Jahren irgendwelche Hinterhältigkeiten bemerken, kam ich doch aus einem Elternhaus und einem Be-kanntenkreis dem jegliche Zweideutigkeit "entfleucht" und wahrscheinlich nicht bekannt war!!! Natürlich hatte man mich vor all diesen Dingen zu schützen versucht und es auch sehr gut geschafft doch ob das der richtige Weg war?????
Darüber möchte ich mich nicht auslassen!
Nun Mädies, das ist jetzt schon soooo viele Jahre her und trotzdem würde ich diesen Weg immer wieder gehen und immer wieder gerne.
Gerne bedanke ich mich bei allen Kollegen die mir damals immer zur Seite standen und ohne Hintergedanken mit mir an meiner Zukunft arbeiteten. Soooo viele Kollegen standen hinter mir und halfen mir aus "persönlichen Berufskrisen", lache. Allen voran Meister Schulz den ich mehr als 100 fach auf die Palme jagte!!!
Dankeschön Herr Schulz daß sie immer an meiner Seite standen und mich durch jede Prüfung schleusten!!! Ohne Sie hätte ich es nicht geschafft! Aber da sind ja auch noch alle damaligen Kollegen die sich für mich verantwortlich fühlten. Jungs!!!! Danke an euch alle!!! Dreher, Fräser, Schlosser und Werkzeugmacher! Nicht nur die!!! Alle Kolleginnen und Kollegen die in den anderen Abteilungen ihren Dienst versahen in denen ich Werkzeuge und Maschinen reparieren mußte... Alle halfen mir auf den richtigen Weg!!!!
DAAAAANKE an oich alleeeee!!!!!!!!!!